Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!
„O Maria, danke, dass du mich nicht erhört hast, denn ich habe mein Unglück erbeten.“ So lautet die ein wenig originelle Inschrift auf einem Exvoto im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Bürglen, in der Nähe von Fribourg. Diese Marmortafel drückt die Dankbarkeit eines anonymen Pilgers aus Paris aus. Obwohl unsere gesunde Neugierde mit diesem einzigen Faktum abgespeist wird, können wir uns ausmalen, was der Auslöser einer solchen Geste war.
Es handelt sich hier sicher nicht um eine Klage und noch weniger um einen Scherz, sondern um einen ernstgemeinten Ausdruck der Dankbarkeit. Der Pilger dankt für eine besondere Gnade, die er erhalten und die ihm die Augen geöffnet hat. Es war nicht das, was er sich vorgestellt und noch weniger erwartet hatte, aber es war genau das, was er brauchte.
Liebe Gläubige aus der Schweiz, ich glaube, dass dieser anonyme Pilger aus Paris eine perfekte Veranschaulichung dessen ist, was uns bei einer Wallfahrt erwarten könnte – wenn wir in den Genuss einer solchen kommen sollten. Am 1. August wird der Distrikt von Treyvaux nach Bürglen pilgern, um Unsere Liebe Frau, die Hüterin des Glaubens, um ihre Fürbitte anzuflehen. Am Wochenende vom 20.-21. August werden wir uns zum hl. Bruder Klaus ins Flüeli aufmachen. Es gibt verschiedene gute Gründe, um nicht an diesen Wallfahrten teilzunehmen. Es gibt auch hervorragende Gründe, die uns ermutigen, daran teilzunehmen; aber vielleicht haben diese Gründe in den Augen Gottes weniger Gewicht als in den unsrigen. Schliesslich gibt es auch Gründe und Motive, die wir nicht kennen und trotzdem könnten sie für unsere Zukunft wegweisend werden. Kurz gesagt: Was uns auch immer zurückhalten mag oder welches auch immer unsere Beweggründe sind, daran teilnehmen, wir sollen uns merken: Wir müssen daran teilnehmen!
Eine Sache ist gewiss: Die Teilnahme an einer Wallfahrt ist ein äusserst heilsames und nützliches Werk. Man kann sagen, dass eine Wallfahrt auf gewisse Weise die Zusammenfassung unseres irdischen Lebens ist. Wir befinden uns auf Erden auf Pilgerschaft, und der Himmel ist unser Ziel. Gibt es da etwas Besseres als eine Wallfahrt zu machen, die uns diese Wirklichkeit vor Augen führt? Eine Wallfahrt erinnert uns ebenfalls an gewisse wesentliche Wahrheiten unseres Lebens; sie gibt uns neuen Mut, denn wir sind nicht allein auf unserem Weg zum Himmel. Eine Wallfahrt hilft uns schliesslich, uns zusammenzuschliessen, um den Glauben und die Moral in unserem Land und im Herzen der Kirche zu verteidigen.
Eine erste Wirklichkeit, die uns eine Wallfahrt besonders verdeutlichen kann, ist die Tatsache, dass wir auf Erden sind, um unsere Seelen zu retten. Das scheint uns offenkundig, und es ist beinahe traurig, wenn man die Leute dennoch darauf hinweisen muss. Es gibt gewiss auch andere wirksame Mittel, um uns diese Offensichtlichkeit vor Augen zu führen – vor allem das hervorragende Apostolat geistiger Exerzitien, das ich nur weiterempfehlen kann. Aber eine Wallfahrt hat den Vorteil, in wenigen Stunden das zusammenzufassen, was wir oft während langer Monate nicht begriffen haben.
Die Anstrengungen des Marsches und die unberechenbaren Wetterverhältnisse tragen dazu bei, unsere Seele für das Wesentliche zu öffnen. Schritt für Schritt werden wir von den geistlichen Wirklichkeiten durchtränkt und beginnen automatisch unser Leben zu überdenken, das Böse zu bereuen und uns für das Gute ermutigen zu lassen. Es ist interessant, wie sehr dieses Phänomen unserer menschlichen Natur innewohnt. Dazu möchte ich ein ziemlich originelles Konzept als Beweis anführen, das in der Schweiz vor kurzem die Aufmerksamkeit auf sich zog: die „Null-Stern-Hotels“. Ihr Ziel ist es, die Leute an aussergewöhnlichen Orten in der freien Natur schlafen zu lassen, um ihnen Gelegenheit zu bieten, während der Nacht über unsere Welt nachzusinnen. Wir besitzen bereits ein derartiges Konzept, das zudem kostenlos ist: Es genügt, an einer Wallfahrt teilzunehmen, um effizient über die grossen Wirklichkeiten nachzudenken, die uns selbst und die Welt betreffen.
Die Wallfahrten – und damit kommen wir bereits zur zweiten Wirklichkeit – sind gemeinschaftliche Aktivitäten und decken damit einen wichtigen Punkt in unserer individualistischen Welt ab. Was für eine Freude ist es für uns, die wir nur allzu oft uns selbst überlassen und allein sind, mit anderen Gleichgesinnten den Himmel zu erreichen suchen!
Das Beispiel des Gebetes und der Anstrengung, die gegenseitige Erbauung, die Anwesenheit von Priestern und Ordensleuten sollten auf unser Seelenleben wie ein Katalysator wirken und uns helfen, das Erlebte auch in unserem täglichen Leben umzusetzen. Die verschiedenen Gruppen, die sich unweigerlich zum Ziel in Bewegung setzen, sind ein Bild für die Kirche, die uns zum Himmel führt: die triumphierende Kirche des Himmels, die leidende Kirche des Fegefeuers und die streitende Kirche, deren Mitglieder wir sind.
Natürlich bringt das Marschieren und Beten in der Gruppe auch Unannehmlichkeiten mit sich, aber der Gruppeneffekt lässt uns unser kleines Ego vergessen, um alles für einen höheren Zweck aufzuopfern. Könnten wir doch überall in unseren Kapellen und Gruppierungen diese gegenseitigen Aufmunterungen antreffen!
Schliesslich gibt es noch eine dritte Realität, die meiner Meinung nach die wichtigste und gleichzeitig auch die verborgenste ist. Die Wallfahrten motivieren uns, für das Gesamtwohl unseres Landes und dasjenige der Kirche einzutreten. Darin sieht man, dass eine Wallfahrt mehr bedeutet als eine blosse Anhäufung von Personen, die gemeinsam zu einem Ziel marschieren. Es ist ein öffentliches Zeugnis unseres Glaubens und unserer Überzeugungen.
In Bürglen folgen wir den ersten Schritten unserer geliebten Priesterbruderschaft. Am Anfang bot die Kapelle des Heiligtums noch genügend Platz, so dass bei den ersten Weihezeremonien die ganze Bruderschaft daran teilnehmen konnte. Dieses Werk hat sich in der Zwischenzeit in aller Herren Länder ausgebreitet, aber gleichzeitig hat sich die Krise verschlimmert. Deshalb sollen wir für unsere liebe Priesterbruderschaft, für die Kirche und für das treue Durchhalten in diesem Kampf beten. Ebenfalls dürfen wir nicht vergessen, für die Seelen zu beten, damit sie den Weg zur Tradition finden. Und dafür gibt es nichts Besseres als das öffentliche Zeugnis unseres Glaubens, wofür uns eine Wallfahrt den geeigneten Rahmen bietet.
Im Flüeli betreten wir den gleichen Boden wie damals der hl. Bruder Klaus, den wir mit Recht Vater des Vaterlandes nennen. Im Angesicht der tödlichen Gefahren, die unser Land damals bedrohten, reiste er nach Stans, und es ist ihm zu verdanken, dass Friede und Gerechtigkeit wieder in unser Land einkehrten. Der heutige verheerende Zustand unserer Schweiz darf uns nicht gleichgültig lassen! Darum wollen wir zahlreich und eifrig an das Grab unseres Landesvaters pilgern, um seine Hilfe für das Heil unserer Heimat zu erflehen. Die Mittel, die vor etlichen Jahrhunderten unsere Heimat retteten, werden auch heute ihre Wirksamkeit nicht verloren haben – im Gegenteil!
„O Maria, danke, dass du mich nicht erhört hast…“ Die Chancen sind gross, dass wir bei unseren Bitten nicht ebenso weit gehen… Aber vielleicht könnten wir ein anderes Exvoto anbringen lassen, zum Beispiel: „Danke, Maria, dass du mich für etwas erhört hast, wofür ich dich gar nicht gebeten habe!“
In der Hoffnung, Sie zahlreich auf den Wegen von Bürglen und Flüeli anzutreffen, bitte ich Unsere Liebe Frau, Hüterin des Glaubens, und den hl. Bruder Klaus, Sie zu behüten und zu beschützen!
Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!
„O Maria, danke, dass du mich nicht erhört hast, denn ich habe mein Unglück erbeten.“ So lautet die ein wenig originelle Inschrift auf einem Exvoto im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Bürglen, in der Nähe von Fribourg. Diese Marmortafel drückt die Dankbarkeit eines anonymen Pilgers aus Paris aus. Obwohl unsere gesunde Neugierde mit diesem einzigen Faktum abgespeist wird, können wir uns ausmalen, was der Auslöser einer solchen Geste war.
Es handelt sich hier sicher nicht um eine Klage und noch weniger um einen Scherz, sondern um einen ernstgemeinten Ausdruck der Dankbarkeit. Der Pilger dankt für eine besondere Gnade, die er erhalten und die ihm die Augen geöffnet hat. Es war nicht das, was er sich vorgestellt und noch weniger erwartet hatte, aber es war genau das, was er brauchte.
Liebe Gläubige aus der Schweiz, ich glaube, dass dieser anonyme Pilger aus Paris eine perfekte Veranschaulichung dessen ist, was uns bei einer Wallfahrt erwarten könnte – wenn wir in den Genuss einer solchen kommen sollten. Am 1. August wird der Distrikt von Treyvaux nach Bürglen pilgern, um Unsere Liebe Frau, die Hüterin des Glaubens, um ihre Fürbitte anzuflehen. Am Wochenende vom 20.-21. August werden wir uns zum hl. Bruder Klaus ins Flüeli aufmachen. Es gibt verschiedene gute Gründe, um nicht an diesen Wallfahrten teilzunehmen. Es gibt auch hervorragende Gründe, die uns ermutigen, daran teilzunehmen; aber vielleicht haben diese Gründe in den Augen Gottes weniger Gewicht als in den unsrigen. Schliesslich gibt es auch Gründe und Motive, die wir nicht kennen und trotzdem könnten sie für unsere Zukunft wegweisend werden. Kurz gesagt: Was uns auch immer zurückhalten mag oder welches auch immer unsere Beweggründe sind, daran teilnehmen, wir sollen uns merken: Wir müssen daran teilnehmen!
Eine Sache ist gewiss: Die Teilnahme an einer Wallfahrt ist ein äusserst heilsames und nützliches Werk. Man kann sagen, dass eine Wallfahrt auf gewisse Weise die Zusammenfassung unseres irdischen Lebens ist. Wir befinden uns auf Erden auf Pilgerschaft, und der Himmel ist unser Ziel. Gibt es da etwas Besseres als eine Wallfahrt zu machen, die uns diese Wirklichkeit vor Augen führt? Eine Wallfahrt erinnert uns ebenfalls an gewisse wesentliche Wahrheiten unseres Lebens; sie gibt uns neuen Mut, denn wir sind nicht allein auf unserem Weg zum Himmel. Eine Wallfahrt hilft uns schliesslich, uns zusammenzuschliessen, um den Glauben und die Moral in unserem Land und im Herzen der Kirche zu verteidigen.
Eine erste Wirklichkeit, die uns eine Wallfahrt besonders verdeutlichen kann, ist die Tatsache, dass wir auf Erden sind, um unsere Seelen zu retten. Das scheint uns offenkundig, und es ist beinahe traurig, wenn man die Leute dennoch darauf hinweisen muss. Es gibt gewiss auch andere wirksame Mittel, um uns diese Offensichtlichkeit vor Augen zu führen – vor allem das hervorragende Apostolat geistiger Exerzitien, das ich nur weiterempfehlen kann. Aber eine Wallfahrt hat den Vorteil, in wenigen Stunden das zusammenzufassen, was wir oft während langer Monate nicht begriffen haben.
Die Anstrengungen des Marsches und die unberechenbaren Wetterverhältnisse tragen dazu bei, unsere Seele für das Wesentliche zu öffnen. Schritt für Schritt werden wir von den geistlichen Wirklichkeiten durchtränkt und beginnen automatisch unser Leben zu überdenken, das Böse zu bereuen und uns für das Gute ermutigen zu lassen. Es ist interessant, wie sehr dieses Phänomen unserer menschlichen Natur innewohnt. Dazu möchte ich ein ziemlich originelles Konzept als Beweis anführen, das in der Schweiz vor kurzem die Aufmerksamkeit auf sich zog: die „Null-Stern-Hotels“. Ihr Ziel ist es, die Leute an aussergewöhnlichen Orten in der freien Natur schlafen zu lassen, um ihnen Gelegenheit zu bieten, während der Nacht über unsere Welt nachzusinnen. Wir besitzen bereits ein derartiges Konzept, das zudem kostenlos ist: Es genügt, an einer Wallfahrt teilzunehmen, um effizient über die grossen Wirklichkeiten nachzudenken, die uns selbst und die Welt betreffen.
Die Wallfahrten – und damit kommen wir bereits zur zweiten Wirklichkeit – sind gemeinschaftliche Aktivitäten und decken damit einen wichtigen Punkt in unserer individualistischen Welt ab. Was für eine Freude ist es für uns, die wir nur allzu oft uns selbst überlassen und allein sind, mit anderen Gleichgesinnten den Himmel zu erreichen suchen!
Das Beispiel des Gebetes und der Anstrengung, die gegenseitige Erbauung, die Anwesenheit von Priestern und Ordensleuten sollten auf unser Seelenleben wie ein Katalysator wirken und uns helfen, das Erlebte auch in unserem täglichen Leben umzusetzen. Die verschiedenen Gruppen, die sich unweigerlich zum Ziel in Bewegung setzen, sind ein Bild für die Kirche, die uns zum Himmel führt: die triumphierende Kirche des Himmels, die leidende Kirche des Fegefeuers und die streitende Kirche, deren Mitglieder wir sind.
Natürlich bringt das Marschieren und Beten in der Gruppe auch Unannehmlichkeiten mit sich, aber der Gruppeneffekt lässt uns unser kleines Ego vergessen, um alles für einen höheren Zweck aufzuopfern. Könnten wir doch überall in unseren Kapellen und Gruppierungen diese gegenseitigen Aufmunterungen antreffen!
Schliesslich gibt es noch eine dritte Realität, die meiner Meinung nach die wichtigste und gleichzeitig auch die verborgenste ist. Die Wallfahrten motivieren uns, für das Gesamtwohl unseres Landes und dasjenige der Kirche einzutreten. Darin sieht man, dass eine Wallfahrt mehr bedeutet als eine blosse Anhäufung von Personen, die gemeinsam zu einem Ziel marschieren. Es ist ein öffentliches Zeugnis unseres Glaubens und unserer Überzeugungen.
In Bürglen folgen wir den ersten Schritten unserer geliebten Priesterbruderschaft. Am Anfang bot die Kapelle des Heiligtums noch genügend Platz, so dass bei den ersten Weihezeremonien die ganze Bruderschaft daran teilnehmen konnte. Dieses Werk hat sich in der Zwischenzeit in aller Herren Länder ausgebreitet, aber gleichzeitig hat sich die Krise verschlimmert. Deshalb sollen wir für unsere liebe Priesterbruderschaft, für die Kirche und für das treue Durchhalten in diesem Kampf beten. Ebenfalls dürfen wir nicht vergessen, für die Seelen zu beten, damit sie den Weg zur Tradition finden. Und dafür gibt es nichts Besseres als das öffentliche Zeugnis unseres Glaubens, wofür uns eine Wallfahrt den geeigneten Rahmen bietet.
Im Flüeli betreten wir den gleichen Boden wie damals der hl. Bruder Klaus, den wir mit Recht Vater des Vaterlandes nennen. Im Angesicht der tödlichen Gefahren, die unser Land damals bedrohten, reiste er nach Stans, und es ist ihm zu verdanken, dass Friede und Gerechtigkeit wieder in unser Land einkehrten. Der heutige verheerende Zustand unserer Schweiz darf uns nicht gleichgültig lassen! Darum wollen wir zahlreich und eifrig an das Grab unseres Landesvaters pilgern, um seine Hilfe für das Heil unserer Heimat zu erflehen. Die Mittel, die vor etlichen Jahrhunderten unsere Heimat retteten, werden auch heute ihre Wirksamkeit nicht verloren haben – im Gegenteil!
„O Maria, danke, dass du mich nicht erhört hast…“ Die Chancen sind gross, dass wir bei unseren Bitten nicht ebenso weit gehen… Aber vielleicht könnten wir ein anderes Exvoto anbringen lassen, zum Beispiel: „Danke, Maria, dass du mich für etwas erhört hast, wofür ich dich gar nicht gebeten habe!“
In der Hoffnung, Sie zahlreich auf den Wegen von Bürglen und Flüeli anzutreffen, bitte ich Unsere Liebe Frau, Hüterin des Glaubens, und den hl. Bruder Klaus, Sie zu behüten und zu beschützen!