Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!

Die Adventszeit wird uns als eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung geschenkt: ein lebendiges, betendes, fruchtbares Warten! Man könnte sie darstellen, und es ist ja üblich dies zu tun, als ein spirituelles Triptychon: in der Mitte die allerseligste Jungfrau Maria, die der Menschheit ihren göttlichen Sohn darreicht, und zu beiden Seiten zwei grosse Gestalten des Alten Testaments, die so reich an Lehren für diese Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest sind: der Prophet Isaias und der heilige Johannes der Täufer.

Lassen Sie uns einen Moment bei diesen drei Gestalten verweilen. Sie helfen uns zu verstehen, wie wir die Adventszeit nicht nur im Gebet und in der Busse verbringen können, sondern auch in einer Form digitaler Abstinenz, indem wir unser Herz reinigen und unser Verlangen auf Gott ausrichten. Dies ist ein Vorsatz, den wir in der Vergangenheit oft im Schweizer Distrikt vorgeschlagen haben und den ich gerne wieder in den Vordergrund dieses Monats stellen möchte, der der Weihnachtsvorbereitung gewidmet ist.

Isaias ist der Seher, der wahrnimmt, was andere nicht sehen. Er durchdringt die Finsternis und entdeckt darin das Versprechen eines Lichts, das von oben kommt: „Das Volk, das im Dunkeln wandelte, sah ein grosses Licht; denen, die im Land des Todesschattens wohnten, leuchtete ein Licht auf“ (Is 9,1). So lehrt der Prophet das Volk Gottes, zu hoffen ohne zu sehen, die Augen nicht auf die Illusionen des Moments, sondern auf das Versprechen der Erlösung gerichtet zu halten.

Wie stark ist doch der Kontrast zu unserer Zeit! Auch wir wandeln in einer Welt, die von Bildern übersättigt ist, geblendet von falschem Licht. Unsere Bildschirme, unsere Telefone, unsere sozialen Netzwerke geben sich als falsche Propheten aus: Sie versprechen Wissen und Licht, führen uns aber oft zur Zerstreuung, Oberflächlichkeit und manchmal zur Sucht. Sie bieten eine trügerische Klarheit, eine umgekehrte Offenbarung, in der alles glitzert, ohne etwas zu erleuchten. Der Advent lädt uns hingegen ein, unseren Blick auf das wahre Licht zu richten, unsere Wünsche zu reinigen, die Selbstbeherrschung wiederzuerlangen und jene innere Freiheit wiederzufinden, die uns diese Instrumente nur allzu oft entrissen haben.

Am anderen Ende des Triptychons steht Johannes der Täufer, der Prophet der Wüste, die Stimme, die ruft: „Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade“ (Mt 3,3). Er lebt in Armut und Entsagung. Sein Leben, wie seine Botschaft, ist frei von jeglicher Kunstfertigkeit. Er erinnert uns daran, dass die Umkehr mit dem inneren Schweigen beginnt, mit diesem Sich-Entfernen vom Tumult der Welt, um die Stimme Gottes zu hören.

Aber unsere modernen Gesellschaften haben die Wüsten verschwinden lassen. Jeder Raum des Schweigens wird vom digitalen Lärm überflutet: Nachrichten, Geräusche, Bilder, unaufhörliche Aufforderungen. Der moderne Mensch flieht vor der Stille und damit vor der Gegenwart Gottes. Die Sucht – und ganz besonders die nach Pornographie – ist oft nur eine Flucht vor der inneren Leere, eine Unfähigkeit, allein vor sich selbst und vor Gott zu sein. Und doch spricht der Herr nur in der Stille zum Herzen. Deshalb müssen wir in der Schule des Vorläufers digitale Wüsten neu erschaffen: nicht, um diese Werkzeuge abzulehnen — sie sind oft unverzichtbar — sondern um sie zu beherrschen und Momente zu schaffen, in denen die Seele atmen, beten, gehen, meditieren kann. Selbst das einfache Ausschalten des Telefons während einer Mahlzeit, eines Treffens oder sogar eines Gebets wird zu einem Akt des Respekts und der Besinnung, der paradoxerweise heute keineswegs mehr selbstverständlich ist.

Und im Zentrum dieses Triptychons strahlt die allerseligste Jungfrau Maria. Sie ist das Bild der Reinheit und der vollkommenen Gefasstheit gegenüber der Gnade. In ihr ist das Wort Fleisch geworden: Sie nimmt das Wort Gottes in der Stille auf, ohne es zu stören oder abzulenken. Ihr Blick ist klar, ihr Herz ganz auf Gott gerichtet. Maria ist das Vorbild des reinen Blicks und der inneren Gegenwart. Wo Isaias uns lehrt, auf das wahre Licht zu hoffen, und Johannes der Täufer, in der Wüste zuzuhören, lehrt uns die Jungfrau zu empfangen, Gott und seine Gnade in uns wirken zu lassen, ohne Unruhe oder Zerstreuung.

In unseren heutigen Kämpfen – gegen Ablenkung, Abhängigkeit, den Verlust des inneren Lebens – müssen wir diesen marianischen Blick wiederfinden, einfach und zum Himmel gerichtet. Vertrauen wir ihr unsere Bemühungen um Reinheit und innere Freiheit an. Bitten wir sie um die Gnade, unsere Vorstellungskraft zu reinigen, unseren Blick zu schulen und unsere Wunden zu heilen. Und haben wir auch den Mut, zu helfen und zuzuhören: In unseren Familien, unter unseren Angehörigen, sollten wir diejenigen, die leiden, auf geeignete Hilfe hinweisen – sei sie geistlicher oder psychologischer Art – damit Heilung im Licht der Gnade geschehe.

Maria, die Jungfrau der Stille und Vorbild der Reinheit, lehrt uns, Gott diesen klaren, freien und liebevollen Blick zurückzugeben, der allein die Ankunft Christi in unseren Seelen vorbereitet.

Es liegt nun an uns, diese Adventszeit zu einer Zeit wahrer Umkehr zu machen. Ich lade Sie ein, liebe Gläubige und insbesondere unsere geschätzte Jugend, jeweils nach Ihren Möglichkeiten einen konkreten Vorsatz zur digitalen Abstinenz zu fassen: Bildschirmzeit reduzieren, bestimmte Anwendungen einschränken, die Freude an der Stille wiederentdecken. Dies ist keine feige Flucht, sondern eine Rückkehr zum Wesentlichen, ein Mittel, Gott den ersten Platz in unserem Leben zurückzugeben.

Um diesen Ansatz zu begleiten, hat der Schweizer Distrikt die Einrichtung der Webseite liberame.ch unterstützt. Dieses bescheidene Tool, das sich noch in den Anfängen befindet, will konkrete Unterstützung für diejenigen bieten, die an digitalen Abhängigkeiten leiden, insbesondere an Pornographie, aber auch vorbeugen, informieren und leiten: wie man Filter installiert, wie man auf eine Gefahr reagiert, wie man diejenigen begleitet, die sich in einer Abhängigkeitssituation befinden. Häufig handelt es sich um Links und Vorschläge. Keiner ist perfekt, aber wir möchten einige Orientierungspunkte und konkrete Hilfen anbieten. Zögern Sie also nicht, diese Seite bekannt zu machen und uns zu helfen, sie zu ergänzen!

Es ist ein Kampf, der heute fast alle Seelen ohne Unterschied von Geschlecht und Alter betrifft. Er erfordert zugleich Standhaftigkeit und Nächstenliebe: die Standhaftigkeit des geistlichen Kampfes und die Barmherzigkeit des Blickes. Lasst uns daher weder idealistisch noch entmutigt sein, sondern tun wir etwas: einen Schritt, eine Entscheidung, einen würdigen Advent! Es ist dieser gute Wille, unterstützt durch die Gnade, der es Gott ermöglichen wird, in unseren Herzen neu geboren zu werden und sein Werk der Inkarnation durch die Gnade in unserer Seele und in denen unserer Nächsten fortzusetzen.

Vorwort des Distriktoberen

Die Adventszeit wird uns als eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung geschenkt: ein lebendiges, betendes, fruchtbares Warten! Man könnte sie darstellen, und es ist ja üblich dies zu tun, als ein spirituelles Triptychon: in der Mitte die allerseligste Jungfrau Maria, die der Menschheit ihren göttlichen Sohn darreicht, und zu beiden Seiten zwei grosse Gestalten des Alten Testaments, die so reich an Lehren für diese Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest sind: der Prophet Isaias und der heilige Johannes der Täufer.

Lassen Sie uns einen Moment bei diesen drei Gestalten verweilen. Sie helfen uns zu verstehen, wie wir die Adventszeit nicht nur im Gebet und in der Busse verbringen können, sondern auch in einer Form digitaler Abstinenz, indem wir unser Herz reinigen und unser Verlangen auf Gott ausrichten. Dies ist ein Vorsatz, den wir in der Vergangenheit oft im Schweizer Distrikt vorgeschlagen haben und den ich gerne wieder in den Vordergrund dieses Monats stellen möchte, der der Weihnachtsvorbereitung gewidmet ist.

Isaias ist der Seher, der wahrnimmt, was andere nicht sehen. Er durchdringt die Finsternis und entdeckt darin das Versprechen eines Lichts, das von oben kommt: „Das Volk, das im Dunkeln wandelte, sah ein grosses Licht; denen, die im Land des Todesschattens wohnten, leuchtete ein Licht auf“ (Is 9,1). So lehrt der Prophet das Volk Gottes, zu hoffen ohne zu sehen, die Augen nicht auf die Illusionen des Moments, sondern auf das Versprechen der Erlösung gerichtet zu halten.

Wie stark ist doch der Kontrast zu unserer Zeit! Auch wir wandeln in einer Welt, die von Bildern übersättigt ist, geblendet von falschem Licht. Unsere Bildschirme, unsere Telefone, unsere sozialen Netzwerke geben sich als falsche Propheten aus: Sie versprechen Wissen und Licht, führen uns aber oft zur Zerstreuung, Oberflächlichkeit und manchmal zur Sucht. Sie bieten eine trügerische Klarheit, eine umgekehrte Offenbarung, in der alles glitzert, ohne etwas zu erleuchten. Der Advent lädt uns hingegen ein, unseren Blick auf das wahre Licht zu richten, unsere Wünsche zu reinigen, die Selbstbeherrschung wiederzuerlangen und jene innere Freiheit wiederzufinden, die uns diese Instrumente nur allzu oft entrissen haben.

Am anderen Ende des Triptychons steht Johannes der Täufer, der Prophet der Wüste, die Stimme, die ruft: „Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade“ (Mt 3,3). Er lebt in Armut und Entsagung. Sein Leben, wie seine Botschaft, ist frei von jeglicher Kunstfertigkeit. Er erinnert uns daran, dass die Umkehr mit dem inneren Schweigen beginnt, mit diesem Sich-Entfernen vom Tumult der Welt, um die Stimme Gottes zu hören.

Aber unsere modernen Gesellschaften haben die Wüsten verschwinden lassen. Jeder Raum des Schweigens wird vom digitalen Lärm überflutet: Nachrichten, Geräusche, Bilder, unaufhörliche Aufforderungen. Der moderne Mensch flieht vor der Stille und damit vor der Gegenwart Gottes. Die Sucht – und ganz besonders die nach Pornographie – ist oft nur eine Flucht vor der inneren Leere, eine Unfähigkeit, allein vor sich selbst und vor Gott zu sein. Und doch spricht der Herr nur in der Stille zum Herzen. Deshalb müssen wir in der Schule des Vorläufers digitale Wüsten neu erschaffen: nicht, um diese Werkzeuge abzulehnen — sie sind oft unverzichtbar — sondern um sie zu beherrschen und Momente zu schaffen, in denen die Seele atmen, beten, gehen, meditieren kann. Selbst das einfache Ausschalten des Telefons während einer Mahlzeit, eines Treffens oder sogar eines Gebets wird zu einem Akt des Respekts und der Besinnung, der paradoxerweise heute keineswegs mehr selbstverständlich ist.

Und im Zentrum dieses Triptychons strahlt die allerseligste Jungfrau Maria. Sie ist das Bild der Reinheit und der vollkommenen Gefasstheit gegenüber der Gnade. In ihr ist das Wort Fleisch geworden: Sie nimmt das Wort Gottes in der Stille auf, ohne es zu stören oder abzulenken. Ihr Blick ist klar, ihr Herz ganz auf Gott gerichtet. Maria ist das Vorbild des reinen Blicks und der inneren Gegenwart. Wo Isaias uns lehrt, auf das wahre Licht zu hoffen, und Johannes der Täufer, in der Wüste zuzuhören, lehrt uns die Jungfrau zu empfangen, Gott und seine Gnade in uns wirken zu lassen, ohne Unruhe oder Zerstreuung.

In unseren heutigen Kämpfen – gegen Ablenkung, Abhängigkeit, den Verlust des inneren Lebens – müssen wir diesen marianischen Blick wiederfinden, einfach und zum Himmel gerichtet. Vertrauen wir ihr unsere Bemühungen um Reinheit und innere Freiheit an. Bitten wir sie um die Gnade, unsere Vorstellungskraft zu reinigen, unseren Blick zu schulen und unsere Wunden zu heilen. Und haben wir auch den Mut, zu helfen und zuzuhören: In unseren Familien, unter unseren Angehörigen, sollten wir diejenigen, die leiden, auf geeignete Hilfe hinweisen – sei sie geistlicher oder psychologischer Art – damit Heilung im Licht der Gnade geschehe.

Maria, die Jungfrau der Stille und Vorbild der Reinheit, lehrt uns, Gott diesen klaren, freien und liebevollen Blick zurückzugeben, der allein die Ankunft Christi in unseren Seelen vorbereitet.

Es liegt nun an uns, diese Adventszeit zu einer Zeit wahrer Umkehr zu machen. Ich lade Sie ein, liebe Gläubige und insbesondere unsere geschätzte Jugend, jeweils nach Ihren Möglichkeiten einen konkreten Vorsatz zur digitalen Abstinenz zu fassen: Bildschirmzeit reduzieren, bestimmte Anwendungen einschränken, die Freude an der Stille wiederentdecken. Dies ist keine feige Flucht, sondern eine Rückkehr zum Wesentlichen, ein Mittel, Gott den ersten Platz in unserem Leben zurückzugeben.

Um diesen Ansatz zu begleiten, hat der Schweizer Distrikt die Einrichtung der Webseite liberame.ch unterstützt. Dieses bescheidene Tool, das sich noch in den Anfängen befindet, will konkrete Unterstützung für diejenigen bieten, die an digitalen Abhängigkeiten leiden, insbesondere an Pornographie, aber auch vorbeugen, informieren und leiten: wie man Filter installiert, wie man auf eine Gefahr reagiert, wie man diejenigen begleitet, die sich in einer Abhängigkeitssituation befinden. Häufig handelt es sich um Links und Vorschläge. Keiner ist perfekt, aber wir möchten einige Orientierungspunkte und konkrete Hilfen anbieten. Zögern Sie also nicht, diese Seite bekannt zu machen und uns zu helfen, sie zu ergänzen!

Es ist ein Kampf, der heute fast alle Seelen ohne Unterschied von Geschlecht und Alter betrifft. Er erfordert zugleich Standhaftigkeit und Nächstenliebe: die Standhaftigkeit des geistlichen Kampfes und die Barmherzigkeit des Blickes. Lasst uns daher weder idealistisch noch entmutigt sein, sondern tun wir etwas: einen Schritt, eine Entscheidung, einen würdigen Advent! Es ist dieser gute Wille, unterstützt durch die Gnade, der es Gott ermöglichen wird, in unseren Herzen neu geboren zu werden und sein Werk der Inkarnation durch die Gnade in unserer Seele und in denen unserer Nächsten fortzusetzen.

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