Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!
„Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt nichts.“ So lautet eine grossartige, wohlbekannte Passage aus dem Buch der Psalmen! Dieser Vers soll uns nicht dazu verleiten, als verwöhnte Kinder sorglos zu sein – so könnte man versucht sein, ihn zu interpretieren – sondern im Gegenteil, er bringt all das Vertrauen, das wir auf Gott haben müssen zum Ausdruck.
Dieser Vers will uns nicht nur von aller eitlen Sorge befreien, sondern weist uns auch auf den tiefen Grund für den inneren Frieden hin, der unser sein muss: Ohne Gott ist unser Herz unruhig und kann nicht leben, aber mit der Gnade Gottes fehlt uns nichts, denn wir haben das Wesentliche.
Im Monat Mai zeigt uns die allerseligste Jungfrau Maria auf bewundernswerte Weise diese Abhängigkeit von Gott auf. Unsere gute himmlische Mutter weiss besser als jeder andere, was wir brauchen, und wir wissen, mit welch unerschütterlicher Zuversicht wir auf ihre Unterstützung zählen können. Von der Verkündigung des Engels Gabriel bis zum Tod Jesu und seiner Auferstehung erlebte sie die unglaublichsten Freuden und Leiden, eine Fülle an Geschenken und Entbehrungen, aber immer in der Hingabe an ihr Fiat: Alles, was du willst, oh mein Gott, das will auch ich.
Allerdings muss man zugeben, dass dieses Vertrauen auf Gott und diese Hingabe an die Vorsehung in einer materialistischen und individualistischen Welt wie der unseren nicht leicht zu erreichen sind. Es ist sogar sehr schwierig, um nicht zu sagen heroisch, dies zu erreichen. Ich möchte Ihnen daher einige Gedanken zum Nachdenken und Handeln geben, denn dies ist ein sehr wichtiges Thema.
Ein erster offensichtlicher Gedanke ist, dass alles von Gott kommt. Wir können von einer Erbschaft profitiert haben, Talente eingesetzt und hart gearbeitet haben, um Wohlstand und Erfolg zu erlangen. Aber all dies wird uns letztlich von Gott gewährt. Es geht immer auf ihn zurück. Er ist der Ursprung von allem, wie er auch das Ende von allem sein muss.
Deshalb sollten wir uns weder um die Gegenwart noch um die Zukunft Sorgen machen. Dies wird durch die berühmte Passage des heiligen Matthäus gut veranschaulicht: „Sorge dich nicht um dein Leben, was du essen wirst, noch um deinen Körper, was du anziehen wirst. Ist das Leben nicht mehr als Nahrung und der Körper mehr als Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen und ernten nicht, sie lagern nichts in Scheunen; und dein himmlischer Vater ernährt sie. Bist du nicht viel mehr wert als sie?“ (Kap. 6)
Diese tiefen Gedanken Christi konnten seine Zeitgenossen und später eine grosse Schar von Christen und Lesern der Evangelien ansprechen, die die Armut kennengelernt haben ... Aber um ehrlich zu sein, in unserer Gesellschaft des Überflusses sollte uns eher das Gegenteil Sorgen machen. Wir sind vollgestopft mit Waren, und es fehlt uns an nichts. Wer von uns hat Krieg oder echte Entbehrungen kennengelernt? Wir haben so viele Dinge, dass praktisch nie notwendige Dinge fehlen. Wir kennen einen Wohlfahrtsstaat, aber wir haben die Vorstellung von Gottes Vorsehung, von seiner Abhängigkeit verloren. Wir sind wie diese verwöhnten Kinder geworden, die meinen, auf alles ein Anrecht zu haben und die nicht sehen, wie grosszügig und aufopfernd ihre Eltern sind.
Wir müssen uns dieser Gefahr bewusst sein: Wenn wir uns über den Wohlstand und das Wohlergehen freuen dürfen, müssen wir auch verstehen, dass gerade dieser Überfluss uns den Sinn für die Prioritäten verlieren lässt. Wir vergessen das nötige Gottvertrauen und die Gott geschuldete Dankbarkeit.
Daher ein zweiter Gedanke, der uns helfen soll, Gott an seinen rechtmässigen Platz zu stellen, nämlich an den ersten Platz. Jesus sagte zu Martha: „Du sorgst und mühst dich um viele Dinge, nur eines ist notwendig.“ Wieviel Nutzen könnte man aus folgender Überlegung ziehen: Unser Leben ist voller Krimskrams und Spielereien. Betrachten wir die Zeit, die wir mit Nebensächlichkeiten wie der virtuellen Welt von Smartphones und Filmen verschwenden, und stellen wir das Wesentliche wieder an die erste Stelle!
Als Katholiken, die der Tradition verbunden sind, müssen wir erkennen, dass wir trotz der schrecklichen Krise, die die Kirche erschüttert, vom lieben Gott gut verwöhnt werden. Wir haben eine Kapelle in der Nähe, Priester, eine gute Schule, viele katholische Familien, die uns unterstützen. Betrachten wir diese Gaben Gottes nicht als ein Recht, lassen wir uns von Gott nicht abstumpfen. Das sind aussergewöhnliche Gnaden, die uns der liebe Gott schenkt! Ist es nicht schrecklich zu sehen, wie selbst in unseren Kreisen wir uns in Oberflächlichkeiten verlieren, dass wir aus Nichtigkeiten Berge machen, dass wir bereit sind, für so unwichtige Dinge in die Schlacht zu ziehen. Dabei lassen wir uns vom Wesentlichen ablenken!
Wie kommen wir also zu diesem Wesentlichen zurück? Nehmen Sie einen guten Menschen, dem es gesundheitlich wunderbar geht. Wenn er ernsthaft krank wird, merkt er, was ihm jetzt fehlt: Gesundheit! Oft sind es Entbehrungen, die uns an das Wesentliche erinnern. Wir müssen also wieder lernen, uns freiwillig und guten Herzens in Verzicht zu üben, um das Wesentliche wiederzuentdecken. Es lehrt uns wieder, uns freizumachen, die Dinge an ihren Platz zu stellen, dem Besitz gegenüber gleichgültig zu werden. Aus ganzem Herzen frei werden! Wie soll man das Gute und Wahre zu schätzen wissen, wenn man nicht mehr die Möglichkeit hat, es nach seinem wahren Wert zu bemessen? Schauen Sie sich den heiligen Mann Hiob an: „Der Herr hat mir alles gegeben, der Herr hat alles von mir genommen, gepriesen sei sein heiliger Name!“ Er konnte Gott in aller Wahrheit sowohl im Überfluss als auch im Mangel preisen.
Die Anhänglichkeit, über die wir sprechen, hängt nicht von der Grösse unseres Vermögens ab. Man kann tatsächlich das Gelübde der Armut abgelegt haben und sich im Labyrinth des Geizes verlieren. Genauso kann man auch viel besitzen und trotzdem grosszügig und von grosser Nächstenliebe sein. Wir dürfen einfach nicht wie der reiche Mann des Evangeliums werden, eingenommen von sich selbst und seinem Reichtum. Wir müssen ein neuer Lazarus sein. Dann werden wir vielleicht abgeschoben und verspottet sein, aber wir werden das Wesentliche, den Himmel, gewonnen haben!
Letztlich lässt sich diese Seins- und Denkweise in einem Wort zusammenfassen: Opfergeist. Dieser wird mehr und mehr zu einer Notwendigkeit und Verpflichtung für alle Lebensumstände. Dieser Opfergeist ist notwendig für das Aufblühen solider Berufungen, denn der Ruf Gottes fordert uns auf, alles hinter uns zu lassen, den Willen Gottes über unseren kleinen Willen zu stellen. Und wenn das für die Berufung gilt, so ist es ebenso wichtig für das Eheleben, das so viel Freude bereitet, aber auch so viele Opfer fordert!
„Du hast uns für dich geschaffen, Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“, mögen diese Worte des heiligen Augustinus die Richtschnur unseres Daseins sein, alles andere ist nur nebensächlich! Wenn „der Herr mein Hirte ist, dann fehlt mir nichts!“
„Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt nichts.“ So lautet eine grossartige, wohlbekannte Passage aus dem Buch der Psalmen! Dieser Vers soll uns nicht dazu verleiten, als verwöhnte Kinder sorglos zu sein – so könnte man versucht sein, ihn zu interpretieren – sondern im Gegenteil, er bringt all das Vertrauen, das wir auf Gott haben müssen zum Ausdruck.
Dieser Vers will uns nicht nur von aller eitlen Sorge befreien, sondern weist uns auch auf den tiefen Grund für den inneren Frieden hin, der unser sein muss: Ohne Gott ist unser Herz unruhig und kann nicht leben, aber mit der Gnade Gottes fehlt uns nichts, denn wir haben das Wesentliche.
Im Monat Mai zeigt uns die allerseligste Jungfrau Maria auf bewundernswerte Weise diese Abhängigkeit von Gott auf. Unsere gute himmlische Mutter weiss besser als jeder andere, was wir brauchen, und wir wissen, mit welch unerschütterlicher Zuversicht wir auf ihre Unterstützung zählen können. Von der Verkündigung des Engels Gabriel bis zum Tod Jesu und seiner Auferstehung erlebte sie die unglaublichsten Freuden und Leiden, eine Fülle an Geschenken und Entbehrungen, aber immer in der Hingabe an ihr Fiat: Alles, was du willst, oh mein Gott, das will auch ich.
Allerdings muss man zugeben, dass dieses Vertrauen auf Gott und diese Hingabe an die Vorsehung in einer materialistischen und individualistischen Welt wie der unseren nicht leicht zu erreichen sind. Es ist sogar sehr schwierig, um nicht zu sagen heroisch, dies zu erreichen. Ich möchte Ihnen daher einige Gedanken zum Nachdenken und Handeln geben, denn dies ist ein sehr wichtiges Thema.
Ein erster offensichtlicher Gedanke ist, dass alles von Gott kommt. Wir können von einer Erbschaft profitiert haben, Talente eingesetzt und hart gearbeitet haben, um Wohlstand und Erfolg zu erlangen. Aber all dies wird uns letztlich von Gott gewährt. Es geht immer auf ihn zurück. Er ist der Ursprung von allem, wie er auch das Ende von allem sein muss.
Deshalb sollten wir uns weder um die Gegenwart noch um die Zukunft Sorgen machen. Dies wird durch die berühmte Passage des heiligen Matthäus gut veranschaulicht: „Sorge dich nicht um dein Leben, was du essen wirst, noch um deinen Körper, was du anziehen wirst. Ist das Leben nicht mehr als Nahrung und der Körper mehr als Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen und ernten nicht, sie lagern nichts in Scheunen; und dein himmlischer Vater ernährt sie. Bist du nicht viel mehr wert als sie?“ (Kap. 6)
Diese tiefen Gedanken Christi konnten seine Zeitgenossen und später eine grosse Schar von Christen und Lesern der Evangelien ansprechen, die die Armut kennengelernt haben ... Aber um ehrlich zu sein, in unserer Gesellschaft des Überflusses sollte uns eher das Gegenteil Sorgen machen. Wir sind vollgestopft mit Waren, und es fehlt uns an nichts. Wer von uns hat Krieg oder echte Entbehrungen kennengelernt? Wir haben so viele Dinge, dass praktisch nie notwendige Dinge fehlen. Wir kennen einen Wohlfahrtsstaat, aber wir haben die Vorstellung von Gottes Vorsehung, von seiner Abhängigkeit verloren. Wir sind wie diese verwöhnten Kinder geworden, die meinen, auf alles ein Anrecht zu haben und die nicht sehen, wie grosszügig und aufopfernd ihre Eltern sind.
Wir müssen uns dieser Gefahr bewusst sein: Wenn wir uns über den Wohlstand und das Wohlergehen freuen dürfen, müssen wir auch verstehen, dass gerade dieser Überfluss uns den Sinn für die Prioritäten verlieren lässt. Wir vergessen das nötige Gottvertrauen und die Gott geschuldete Dankbarkeit.
Daher ein zweiter Gedanke, der uns helfen soll, Gott an seinen rechtmässigen Platz zu stellen, nämlich an den ersten Platz. Jesus sagte zu Martha: „Du sorgst und mühst dich um viele Dinge, nur eines ist notwendig.“ Wieviel Nutzen könnte man aus folgender Überlegung ziehen: Unser Leben ist voller Krimskrams und Spielereien. Betrachten wir die Zeit, die wir mit Nebensächlichkeiten wie der virtuellen Welt von Smartphones und Filmen verschwenden, und stellen wir das Wesentliche wieder an die erste Stelle!
Als Katholiken, die der Tradition verbunden sind, müssen wir erkennen, dass wir trotz der schrecklichen Krise, die die Kirche erschüttert, vom lieben Gott gut verwöhnt werden. Wir haben eine Kapelle in der Nähe, Priester, eine gute Schule, viele katholische Familien, die uns unterstützen. Betrachten wir diese Gaben Gottes nicht als ein Recht, lassen wir uns von Gott nicht abstumpfen. Das sind aussergewöhnliche Gnaden, die uns der liebe Gott schenkt! Ist es nicht schrecklich zu sehen, wie selbst in unseren Kreisen wir uns in Oberflächlichkeiten verlieren, dass wir aus Nichtigkeiten Berge machen, dass wir bereit sind, für so unwichtige Dinge in die Schlacht zu ziehen. Dabei lassen wir uns vom Wesentlichen ablenken!
Wie kommen wir also zu diesem Wesentlichen zurück? Nehmen Sie einen guten Menschen, dem es gesundheitlich wunderbar geht. Wenn er ernsthaft krank wird, merkt er, was ihm jetzt fehlt: Gesundheit! Oft sind es Entbehrungen, die uns an das Wesentliche erinnern. Wir müssen also wieder lernen, uns freiwillig und guten Herzens in Verzicht zu üben, um das Wesentliche wiederzuentdecken. Es lehrt uns wieder, uns freizumachen, die Dinge an ihren Platz zu stellen, dem Besitz gegenüber gleichgültig zu werden. Aus ganzem Herzen frei werden! Wie soll man das Gute und Wahre zu schätzen wissen, wenn man nicht mehr die Möglichkeit hat, es nach seinem wahren Wert zu bemessen? Schauen Sie sich den heiligen Mann Hiob an: „Der Herr hat mir alles gegeben, der Herr hat alles von mir genommen, gepriesen sei sein heiliger Name!“ Er konnte Gott in aller Wahrheit sowohl im Überfluss als auch im Mangel preisen.
Die Anhänglichkeit, über die wir sprechen, hängt nicht von der Grösse unseres Vermögens ab. Man kann tatsächlich das Gelübde der Armut abgelegt haben und sich im Labyrinth des Geizes verlieren. Genauso kann man auch viel besitzen und trotzdem grosszügig und von grosser Nächstenliebe sein. Wir dürfen einfach nicht wie der reiche Mann des Evangeliums werden, eingenommen von sich selbst und seinem Reichtum. Wir müssen ein neuer Lazarus sein. Dann werden wir vielleicht abgeschoben und verspottet sein, aber wir werden das Wesentliche, den Himmel, gewonnen haben!
Letztlich lässt sich diese Seins- und Denkweise in einem Wort zusammenfassen: Opfergeist. Dieser wird mehr und mehr zu einer Notwendigkeit und Verpflichtung für alle Lebensumstände. Dieser Opfergeist ist notwendig für das Aufblühen solider Berufungen, denn der Ruf Gottes fordert uns auf, alles hinter uns zu lassen, den Willen Gottes über unseren kleinen Willen zu stellen. Und wenn das für die Berufung gilt, so ist es ebenso wichtig für das Eheleben, das so viel Freude bereitet, aber auch so viele Opfer fordert!
„Du hast uns für dich geschaffen, Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“, mögen diese Worte des heiligen Augustinus die Richtschnur unseres Daseins sein, alles andere ist nur nebensächlich! Wenn „der Herr mein Hirte ist, dann fehlt mir nichts!“