Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!
Der Monat März ist traditionell dem heiligen Josef geweiht. Er hat die Volksfrömmigkeit im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geprägt, wobei man sich dabei von den Texten und der Ermutigung des Lehramtes der Kirche leiten liess.
Aber wenn ich einen Moment darüber nachdenke, ist es schwer erklärbar, warum er eine so grosse Verehrung geniesst. An sich scheint nichts den heiligen Josef besonders hervorzuheben. Fast könnte man sagen, dass alles Aussergewöhnliche in seinem Leben durch andere Menschen zustande kommt, sei es durch die Gottesmutter Maria oder das Jesuskind. Ausserdem ist diese Einfachheit nicht nur eine Realität, die ihm gleichsam aufgezwungen wird, sondern auch ein Lebensstil, den er wählt: Wir lesen im Evangelium kein Wort des heiligen Josef, und sein ganzes Handeln ist von einer bemerkenswerten Diskretion! Wie erklären Sie sich seine Popularität? Warum so ein Erfolg für jemanden, der so unauffällig und diskret ist?
Tatsächlich ist es gerade diese Zurückhaltung, die anzieht. Es ist diese Ruhe und Diskretion, das umsichtige und treue Handeln, das den heiligen Josef zu Recht so beliebt macht. Wir könnten ihn fast den Heiligen der stillen Kraft nennen: Mit Geduld und Beharrlichkeit folgt er der Berufung, die Gott ihm gegeben hat. Das ist genau das, was wir als Vorbild brauchen, und es lohnt sich darüber nachzudenken!
So bescheiden und verborgen er auch lebte, bleibt der heilige Josef dennoch eine grosse Persönlichkeit aufgrund seiner Herkunft und seiner Qualitäten. Er ist von königlicher Abstammung und ein Nachkomme Davids. Die Könige Israels regieren zwar zu seiner Zeit nicht mehr, aber es bleibt sein Ursprung. Von Beruf ist er Zimmermann, wie uns der heilige Matthäus lehrt. Aber damals war ein Schreiner nicht nur ein Holzbearbeiter, sondern auch Planer, Architekt und Künstler.
Daher eine erste Parallele, die wir mit unserem Leben ziehen können. So bescheiden, diskret oder verborgen unser Leben auch sein mag, es kann eine ungeahnte Grösse haben und reiche Früchte tragen. Auch wir sind von königlicher Herkunft. Natürlich sind wir keine Nachkommen von König David, aber unsere Würde ist viel mehr als das, denn wir sind Söhne Gottes durch Adoption und Brüder des Königs der Könige durch die heilige Gnade.
Wir sind auch Künstler einer Existenz, die weit über unsere einfachen physischen und natürlichen Fähigkeiten hinausgeht: Wir haben eine Seele zu retten, und wir können zur Errettung so vieler Seelen um uns herum beitragen. Wir können mit der Hilfe Gottes und den Mitteln, die er uns gegeben hat, die Architekten unseres Heils und des Heils unseres Nächsten sein. Wie können wir trübsinnig und gelangweilt sein, wenn wir uns wirklich der Schätze und Talente bewusst sind, die Gott in unsere Hände gelegt hat!
Je nach unserer Beschäftigung, unserem Beruf oder unserer Situation könnten wir den Eindruck haben, dass wir vergessen oder ins Abseits geschoben sind. Man denke insbesondere an die aussergewöhnliche Rolle einer Mutter, die den ganzen Spott einer sogenannten fortschrittlichen Gesellschaft ertragen muss: „Mutter? Du hast also keinen Job?“ Gibt es jedoch eine schönere und wichtigere Aufgabe, als die Liebe Gottes im Herzen eines Kindes zu wecken und wachsen zu lassen und alles zu tun, damit dieses Kind sein ganzes Leben lang in diesen guten Anlagen bleibt?
Trotz seines scheinbar banalen Lebens und dank seiner vorbildlichen Treue im Alltag wurde der heilige Josef zum Pflegevater Jesu berufen. Eine einzigartige und aussergewöhnliche Rolle. Er muss sich sicherlich darüber gewundert haben. Er hatte auch Momente des Zweifels und Fragens, aber er blieb treu, um dem Weg, den die Vorsehung für ihn vorgezeichnet hatte, bestmöglich zu folgen. Er erfüllte so vollkommen wie möglich die Berufung, die ihm der Himmel gegeben hatte.
Das ist die zweite Parallele, die wir zum Leben des heiligen Josef ziehen können, denn die Intention der diesjährigen Fastenzeit ist die der Berufungen. Die Berufung ist ein Mysterium, das nicht immer leicht zu erkennen ist, ein Mysterium, weil es in den meisten Fällen nicht spürbar – manchmal fast unmerklich – ist. Sie besteht in dem Wunsch, sich mehr Gott zu widmen, im Bewusstsein um die Notwendigkeit von Priestern für die Rettung der Seelen. Die Klugheit des heiligen Josef ist also ein grossartiges Beispiel dafür, in der Standeswahl dem Willen Gottes zu folgen. Sie ist ein Beispiel dafür, in Prüfungen und im Glaubenseifer beharrlich zu sein.
Seine grösste Prüfung war Marias Rückkehr, nachdem sie drei Monate bei Elisabeth verbracht hatte. Wie sollte er verstehen, dass die heilige Jungfrau ein Kind erwartete, sie, deren Jungfräulichkeitsgelübde er kannte? Er liebte ihre überragenden Tugenden, zweifelte nicht an ihrer Heiligkeit. Aber angesichts eines solchen Rätsels ohne offensichtliche Antwort des Himmels versucht er, die Lösung zu finden, die seiner Liebe zu Gott am ehesten entspricht, und beschliesst schliesslich, seine Braut ohne Aufsehen zurückzuschicken. Aber welche Anspannung, welche Ängste? Mit den notwendigen Anpassungen an unsere Situation können wir an die Zerrissenheit der Seele denken, die sich von Gott berufen fühlt und für die es nicht leicht ist, klar zu sehen. Es ist notwendig, mit Mut und Vertrauen auf Gott die Entscheidung zu treffen, die am klügsten erscheint und sie im Gebet abzuwägen. Dann wird der liebe Gott kommen und die Entscheidung unterstützen! Aber wenn der heilige Josef zu einer solchen Stärke und einer Treue fähig war, die uns Bewunderung einflösst, dann deshalb, weil er alles geopfert hat, weil er unermüdlich grosszügig war. Er gab sich ganz Gott hin, ganz seiner Anbefohlenen, ganz seiner Staatspflicht. In den Prüfungen der heiligen Familie akzeptierte er die Pläne der Vorsehung ohne Murren, mit schnellem und freudigem Gehorsam, rückhaltlos.
Das ist sicherlich ein sehr wichtiger Punkt für uns: Der Christ muss von der Selbsthingabe leben, grosszügig sein und sich nicht vor Opfern fürchten. In unserer Gesellschaft haben wir alles sofort zur Hand. Wir sind von Objekten der Begierde umgeben, die uns zum Konsum und zu rein irdischen Freuden verleiten wollen. Wie kann man unter diesen Bedingungen Opfer lernen? Wie schwer ist es, diesem Konsumgeist zu widerstehen!
Nutzen wir also die Fastenzeit, um umzukehren zu einer Haltung der Grosszügigkeit. Lasst uns mutig aus unserem Leben entfernen, was uns von Gott trennt, und Gott in den Mittelpunkt unseres Daseins stellen. Lasst uns nach dem Beispiel des heiligen Josef diese stille Kraft haben, die sich der Unterstützung durch die Gnade sicher ist und die grosszügig und bereit zur Anstrengung ist.
Unsere Zeit braucht Helden, solche unsichtbaren und diskreten Helden wie der heilige Josef, Helden, deren scheinbar banales und gewöhnliches Wirken in Wirklichkeit tiefgründig und fruchtbar ist. Dies wird es der Kirche ermöglichen, ihr heiligendes Werk fortzusetzen. Beten wir für unser Durchhaltevermögen und dass Gott viele Berufungen in unseren Familien erweckt!
Liebe Gläubige, liebe Freunde und Wohltäter!
Der Monat März ist traditionell dem heiligen Josef geweiht. Er hat die Volksfrömmigkeit im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geprägt, wobei man sich dabei von den Texten und der Ermutigung des Lehramtes der Kirche leiten liess.
Aber wenn ich einen Moment darüber nachdenke, ist es schwer erklärbar, warum er eine so grosse Verehrung geniesst. An sich scheint nichts den heiligen Josef besonders hervorzuheben. Fast könnte man sagen, dass alles Aussergewöhnliche in seinem Leben durch andere Menschen zustande kommt, sei es durch die Gottesmutter Maria oder das Jesuskind. Ausserdem ist diese Einfachheit nicht nur eine Realität, die ihm gleichsam aufgezwungen wird, sondern auch ein Lebensstil, den er wählt: Wir lesen im Evangelium kein Wort des heiligen Josef, und sein ganzes Handeln ist von einer bemerkenswerten Diskretion! Wie erklären Sie sich seine Popularität? Warum so ein Erfolg für jemanden, der so unauffällig und diskret ist?
Tatsächlich ist es gerade diese Zurückhaltung, die anzieht. Es ist diese Ruhe und Diskretion, das umsichtige und treue Handeln, das den heiligen Josef zu Recht so beliebt macht. Wir könnten ihn fast den Heiligen der stillen Kraft nennen: Mit Geduld und Beharrlichkeit folgt er der Berufung, die Gott ihm gegeben hat. Das ist genau das, was wir als Vorbild brauchen, und es lohnt sich darüber nachzudenken!
So bescheiden und verborgen er auch lebte, bleibt der heilige Josef dennoch eine grosse Persönlichkeit aufgrund seiner Herkunft und seiner Qualitäten. Er ist von königlicher Abstammung und ein Nachkomme Davids. Die Könige Israels regieren zwar zu seiner Zeit nicht mehr, aber es bleibt sein Ursprung. Von Beruf ist er Zimmermann, wie uns der heilige Matthäus lehrt. Aber damals war ein Schreiner nicht nur ein Holzbearbeiter, sondern auch Planer, Architekt und Künstler.
Daher eine erste Parallele, die wir mit unserem Leben ziehen können. So bescheiden, diskret oder verborgen unser Leben auch sein mag, es kann eine ungeahnte Grösse haben und reiche Früchte tragen. Auch wir sind von königlicher Herkunft. Natürlich sind wir keine Nachkommen von König David, aber unsere Würde ist viel mehr als das, denn wir sind Söhne Gottes durch Adoption und Brüder des Königs der Könige durch die heilige Gnade.
Wir sind auch Künstler einer Existenz, die weit über unsere einfachen physischen und natürlichen Fähigkeiten hinausgeht: Wir haben eine Seele zu retten, und wir können zur Errettung so vieler Seelen um uns herum beitragen. Wir können mit der Hilfe Gottes und den Mitteln, die er uns gegeben hat, die Architekten unseres Heils und des Heils unseres Nächsten sein. Wie können wir trübsinnig und gelangweilt sein, wenn wir uns wirklich der Schätze und Talente bewusst sind, die Gott in unsere Hände gelegt hat!
Je nach unserer Beschäftigung, unserem Beruf oder unserer Situation könnten wir den Eindruck haben, dass wir vergessen oder ins Abseits geschoben sind. Man denke insbesondere an die aussergewöhnliche Rolle einer Mutter, die den ganzen Spott einer sogenannten fortschrittlichen Gesellschaft ertragen muss: „Mutter? Du hast also keinen Job?“ Gibt es jedoch eine schönere und wichtigere Aufgabe, als die Liebe Gottes im Herzen eines Kindes zu wecken und wachsen zu lassen und alles zu tun, damit dieses Kind sein ganzes Leben lang in diesen guten Anlagen bleibt?
Trotz seines scheinbar banalen Lebens und dank seiner vorbildlichen Treue im Alltag wurde der heilige Josef zum Pflegevater Jesu berufen. Eine einzigartige und aussergewöhnliche Rolle. Er muss sich sicherlich darüber gewundert haben. Er hatte auch Momente des Zweifels und Fragens, aber er blieb treu, um dem Weg, den die Vorsehung für ihn vorgezeichnet hatte, bestmöglich zu folgen. Er erfüllte so vollkommen wie möglich die Berufung, die ihm der Himmel gegeben hatte.
Das ist die zweite Parallele, die wir zum Leben des heiligen Josef ziehen können, denn die Intention der diesjährigen Fastenzeit ist die der Berufungen. Die Berufung ist ein Mysterium, das nicht immer leicht zu erkennen ist, ein Mysterium, weil es in den meisten Fällen nicht spürbar – manchmal fast unmerklich – ist. Sie besteht in dem Wunsch, sich mehr Gott zu widmen, im Bewusstsein um die Notwendigkeit von Priestern für die Rettung der Seelen. Die Klugheit des heiligen Josef ist also ein grossartiges Beispiel dafür, in der Standeswahl dem Willen Gottes zu folgen. Sie ist ein Beispiel dafür, in Prüfungen und im Glaubenseifer beharrlich zu sein.
Seine grösste Prüfung war Marias Rückkehr, nachdem sie drei Monate bei Elisabeth verbracht hatte. Wie sollte er verstehen, dass die heilige Jungfrau ein Kind erwartete, sie, deren Jungfräulichkeitsgelübde er kannte? Er liebte ihre überragenden Tugenden, zweifelte nicht an ihrer Heiligkeit. Aber angesichts eines solchen Rätsels ohne offensichtliche Antwort des Himmels versucht er, die Lösung zu finden, die seiner Liebe zu Gott am ehesten entspricht, und beschliesst schliesslich, seine Braut ohne Aufsehen zurückzuschicken. Aber welche Anspannung, welche Ängste? Mit den notwendigen Anpassungen an unsere Situation können wir an die Zerrissenheit der Seele denken, die sich von Gott berufen fühlt und für die es nicht leicht ist, klar zu sehen. Es ist notwendig, mit Mut und Vertrauen auf Gott die Entscheidung zu treffen, die am klügsten erscheint und sie im Gebet abzuwägen. Dann wird der liebe Gott kommen und die Entscheidung unterstützen! Aber wenn der heilige Josef zu einer solchen Stärke und einer Treue fähig war, die uns Bewunderung einflösst, dann deshalb, weil er alles geopfert hat, weil er unermüdlich grosszügig war. Er gab sich ganz Gott hin, ganz seiner Anbefohlenen, ganz seiner Staatspflicht. In den Prüfungen der heiligen Familie akzeptierte er die Pläne der Vorsehung ohne Murren, mit schnellem und freudigem Gehorsam, rückhaltlos.
Das ist sicherlich ein sehr wichtiger Punkt für uns: Der Christ muss von der Selbsthingabe leben, grosszügig sein und sich nicht vor Opfern fürchten. In unserer Gesellschaft haben wir alles sofort zur Hand. Wir sind von Objekten der Begierde umgeben, die uns zum Konsum und zu rein irdischen Freuden verleiten wollen. Wie kann man unter diesen Bedingungen Opfer lernen? Wie schwer ist es, diesem Konsumgeist zu widerstehen!
Nutzen wir also die Fastenzeit, um umzukehren zu einer Haltung der Grosszügigkeit. Lasst uns mutig aus unserem Leben entfernen, was uns von Gott trennt, und Gott in den Mittelpunkt unseres Daseins stellen. Lasst uns nach dem Beispiel des heiligen Josef diese stille Kraft haben, die sich der Unterstützung durch die Gnade sicher ist und die grosszügig und bereit zur Anstrengung ist.
Unsere Zeit braucht Helden, solche unsichtbaren und diskreten Helden wie der heilige Josef, Helden, deren scheinbar banales und gewöhnliches Wirken in Wirklichkeit tiefgründig und fruchtbar ist. Dies wird es der Kirche ermöglichen, ihr heiligendes Werk fortzusetzen. Beten wir für unser Durchhaltevermögen und dass Gott viele Berufungen in unseren Familien erweckt!